Gestern fragte mich ein Gast, warum wir als Grieche in Viernheim ansässig sind.
„Ihr habt doch in Mannheim einen guten Laden gehabt. Warum kommst Du nach Viernheim, Soti? Waren die Gäste in Mannheim irgendwie nicht okay?“
Darauf antworte ich:
„Als Grieche in Viernheim fühlen wir uns wohl. Mit meinen Gästen in Mannheim hat das nichts zu tun. Viele Jahre betrieben wir dort im Bernhardushof das griechische Lokal corfu-Palace. Das taten wir bis zum Schluß sehr erfolgreich. Der Laden brummt und wir konnten ihn an ein sehr nettes Pächterehepaar übergeben. Wir sind froh, daß die neuen Wirtsleute aus Griechenland das Lokal in unserem Sinne und unserer Tradition fortführen.
Meine Frau Eleni und ich waren aber schon länger auf der Suche nach einem Lokal in Viernheim. Es sollte ein kleineres Lokal sein. Nicht so groß, wie der Bernhardushof.
Im Laufe der Jahre, bedingt durch den großen Erfolg, kamen immer mehr Leute in den Corfu-Palace. Es entwickelte sich der Mythos Corfu-Palace. Das war sehr schön. Aber abends nach Geschäftsschluß haben Eleni und ich oft zusammengesessen und den alten Zeien nachgetrauert. Vor dem corfu hatten wir nämlich ein kleineres Lokal. Und in dem hatten wir mehr Kontakt zu unseren Gästen. Wir konnten individueller auf die Menschen eingehen.
Das war uns im Corfu etwas abhanden gekommen.
Ein kleineres Lokal, so wie das Restaurant im Siedlergemeinschaftshaus, kommt da unseren Vorstellungen sehr entgegen. Der Mythos Corfu Palace lebt also zweimal weiter. Einmal unter der Leitung des neuen Pächterpaares im Bernhardushof Mannheim, auch wenn das Lokal nicht mehr Corfu heißt, und einmal nun in unserem griechischen Lokal Ionion in Viernheim, das nun auch nicht mehr Corfu heißt, sondern Ionion:
- überschaubarer Gastraum
- immer Augenkontat zum Gast möglich
- direkter Kontakt zum Gast
- kurze Wege
- überschaubarer Wareneinkauf
- gesteigerter Frischegedanke
- Aufrechterhaltung eines direkten Service
- begrenzte Gästezahl
Als Grieche in Viernheim können wir das nun im Ionion im Siedlergemeinschaftshaus bieten.
Vor allem die überschaubare Größe in puncto Quadratmetern und der Anzahl an Gästen kommt uns sehr entgegen.
Wir können viel näher am Gast sein. Nicht dutzende von angestellten Bedienungen wickeln das Geschäfts ab, sondern Chef und Chefin selber.
Manchmal hilft uns eine Aushilfe bei der Bedienung, aber im wesentlichen können wir den Kontakt zum Gast direkt aufrecht erhalten.“